Frauentag 2024
Landtagsvizepräsidentin Andrea Dombois begrüßte die Anwesenden im Plenarsaal des Sächsischen Landtags zum Festakt des Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG). »Frauen.Wirtschaft - Für starke Unternehmerinnen, Arbeitnehmerinnen und weibliche Führungskräfte in der sächsischen Wirtschaft« war dessen diesjähriges Motto.
In ihrer Eröffnungsrede warb Gleichstellungsministerin Katja Meier für mehr Solidarität und Geschlechtergerechtigkeit. »Der demografische Wandel verlangt von uns, dass wir die Potenziale aller Menschen nutzen und Chancengleichheit gewährleisten«, sagte sie. Man könne De-Industrialisierung auch herbeireden oder aber eine nachhaltige Vision entwickeln. Zum Beispiel: »Wenn wir Gründungskultur fördern, unterrepräsentierte Gruppen unterstützen und den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft erleichtern, dann stärken wir unter anderem auch die Innovationskraft der kleinen und mittleren Unternehmen hier in Sachsen.« Sie forderte die Frauen im Freistaat auf: »Wenn wir unsere Erfolgsgeschichten offensiver nach außen tragen, können wir daran mitwirken, dass es auch in der Wirtschaft und im Berufsleben paritätischer zugeht; und das wird dann, wie so oft beim Thema Gleichstellung, nicht bloß ein Erfolg für die Frauen sein, sondern es wird der ganzen Gesellschaft zugutekommen.«
Frauen seien »Veränderungsmeisterinnen« und für die Transformation unerlässlich, erklärte Barbara Lutz, Gründerin des Frauen-Karriere-Index. Wenn Frauen in Führungspositionen angestellt seien, seien auch diese Unternehmen erfolgreicher: »Frauen sind ein starker Diversitätsfaktor.« Davon profitierten auch männliche Angestellte. Und: »Frauen verdienen eine gerechte Entlohnung in allen Berufen - auch in so genannten »Frauenberufen«. In diesem Zusammenhang spielen Unternehmen als Stakeholder eine wichtige Rolle, denn sie können durch gezielte Strategien und Maßnahmen für mehr Gerechtigkeit am Arbeitsplatz sorgen: Im »War of Talent« werden Unternehmen, die fortschrittliche Maßnahmen wie »Equal Pay for Equal Work« umsetzen, Talente anziehen und binden.«
In ihrem Zwischenruf forderten Aminat Usmakhadzhieva und Roya Mukhamad Taher, zwei Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrungen mehr Handlungssicherheit und weniger Bürokratie. Hohe Hürden hinderten sie daran, schneller arbeiten zu können und damit auch gesellschaftlich besser eingebunden zu sein. Zugleich mangele es an Respekt für die Leistungen der häufig in prekären und körperlich anstrengenden Berufen tätigen geflüchteten und migrantischen Frauen.
Im Podium diskutierten die Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen Jasmin Arbabian-Vogel und die Leiterin des BMW Group Werks Leipzig Petra Peterhänsel mit Gleichstellungsministerin Katja Meier über Herausforderungen, Hindernisse und Chancen für Frauen, Führungsaufgaben zu übernehmen. Thematisiert wurden notwendige Veränderungen mit Blick auf anstehende Transformationsprozesse und einen Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel. Erreichbare Vorbilder und Erfolgserzählungen erfolgreicher Frauen seien ein wichtiger Faktor für einen Wandel ebenso Mut und das Vertrauen auf die eigene Intuition.
Ein anschließender Empfang mit Gründungsfördermesse boten Raum für den persönlichen Austausch zwischen gründungsinteressierten Frauen und Frauenförderprogrammen sowie Initiativen für Existenzgründungen.